
5 erstaunliche Dinge, die du (vielleicht) nicht über Yoga wusstest
- Yoga, ist gar nicht so alt, wie wir glauben.
Ja, Yoga ist alt und hat eine jahrtausendealte Tradition. Aber das „moderne“ Yoga, das wir heute in Form unterschiedlicher Stile und Bewegungsabfolgen in den Yogastudios praktizieren, ist tatsächlich erst im Laufe des 20. Jahrhunderts entstanden. Auch über den Sonnengruß finden sich wenig bis gar keine Hinweise in den alten Yogaschriften. Es ist wahrscheinlich, dass auch er erst im 20. Jahrhundert von einem der modernen Gurus „erfunden“ wurde. - Yoga war ursprünglich eine Männer-Domäne
Wenn man sich heute in Europas und Amerikas Yogastudios umsieht, glaubt man kaum, dass Yoga bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts in Indien eine reine Männerdomäne war. Aber es ist so. Die frühe Geschichte des Yoga war bis in die Neuzeit hinein von Männern geprägt. Und zwar quer durch sämtliche Epochen: Von der frühen Induskultur im 3. Und 2. Jahrtausend vor Christus über die vedische Kultur 1.500 v. Chr. bis hin zum 5/6. Jahrhundert nach Christus. Erst im mit dem Tantrismus (ca. 600 nach Christus) erfuhr das Weibliche in der Yogaphilosophie eine klare Aufwertung – vor allem in Form des (weiblichen) Prinzips Shakti, der Energie, der Aktivität und Kreativität. Was aber nicht bedeutet, dass es mehr weibliche Praktizierende gab. Die kamen erst Mitte des 20. Jahrhunderts, als das moderne Yoga auf dem Vormarsch war. Einer der ersten Gurus, der Yogakurse in Indien für Frauen öffnete, war Jagannath G. Gune. Als Yoga in den 50/60er Jahren seinen Siegeszug in den Westen antrat, wurde es in den „Exportländern“ zur Frauendomäne – und ist es bis heute geblieben.
(Dr. Christian Fuchs, „Yoga war männlich),
- Früher waren Yogis in Indien gar nicht besonders gern gesehen….
Bevor Indien im Jahre 1947 seine Unabhängigkeit von den britischen Kolonialherren erlangte, waren Yoga und Yogis nicht besonders angesehen. Insbesondere bei der britischen Beamtenschaft und dem gehobenen Bürgertum. Sie galten als Sektierer, Vagabunden oder Zirkusakrobaten, die gegen Almosen ihre Körperkünste zur Schau stellen. Erst im Zuge der Uabhängigkeitsbestrebungen bekam Yoga als wichtiges Kulturgut und Teil der indischen Tradition einen höheren Stellenwert und entwickelte sich in den 50/60 er Jahren des 20. Jahrhunderts zum wahren Exportschlager. - Der Sauerstoff-Mythos
Schnelle und tiefe Yoga-Atemtechniken bringen nicht mehr Sauerstoff ins Blut. Das ist ein weit verbreiteter Irrtum und ein in der Yogaszene hartnäckig verhafteter Mythos. Der Sauerstoffgehalt des menschlichen Blutes liegt nämlich immer konstant zwischen 97 und 98%. Schnelles oder langsames Atmen ändert daran wenig – bis gar nichts. Das, was über Atemtechniken tatsächlich manipuliert werden kann, sind die Kohlendioxid-Vorräte im Körper und dadurch – indirekt – die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn.
Schnelles Atmen senkt die Kohlendioxidvorräte des Körpers, ohne die Sauerstoffvorräte signifikant zu erhöhen. Das fallende Kohlendioxidniveau führt dazu, dass sich die Hirngefäße zusammenziehen, was den Sauerstofffluss zum Gehirn verringert. Langsames Atmen hingegen bewirkt einen Anstieg des Kohlendioxidanteils im Blutkreislauf. Es gilt: Eine Halbierung der Lungenventilation führt zu einer Verdoppelung des Kohlendioxidniveaus. Dadurch erweitern sich die Hirngefäße, wodurch das Gehirn mehr Sauerstoff erhält.